Alles eine Frage der Prioritäten

In unserem Leben sind wir auf Prioritäten getrimmt. Bestimmte Dinge müssen Vorrang haben, sonst funktioniert das Leben nicht. Wenn die Kinder morgens pünktlich am Schulbus sein sollen, dann hat der richtige Zeitpunkt zum Verlassen des Hauses einfach Priorität. Da muss sich dann alles unterordnen. Leider verstehen das unsere Kinder nicht immer und meinen auch noch auf den letzten Drücker etwas erledigen oder besprechen zu können.

Was hat die höchste Priorität?

Gewichte als Sinnbild für Prioritäten
Was hat Gewicht im Leben?

Überhaupt Schule: Dass man in die Schule geht, Hausaufgaben macht und einigermaßen vernünftige Noten heimbringt hat …………. Priorität, genau. Später ist es dann die Arbeit, die Beziehungen oder das Hobby. Und wenn man krank wird, dann bekommt die Gesundheit die höchste Priorität. “Hauptsache gesund” – wie so gern sagt wird. Wir sind auf Prioritäten getrimmt. Und wenn wir dann zum Glauben an Jesus Christus kommen? Dann machen wir etwas völlig logisches. Wir ordnen ihn in unserer Prioritätenliste ein. Ganz oben versteht sich. Glaube, Gemeinde, ehrenamtliches Engagement, geistliche Aktivitäten, wie Bibellesen oder Gebet, sollen Prio 1 sein. Dann kommt lange nichts – dann Familie, Arbeit oder Schule, Hobbys, Sonstiges.

Aber was so logisch klingt hat doch einen Haken. Der Glaube bleibt damit nur ein Teilbereich meines Lebens. Er bekommt einen hohen Stellenwert, durchaus, aber es gibt eben auch noch andere Sachen, die wichtig sind und die auch ihre Zeit einfordern. Wir trennen dann zwischen geistlichen und ungeistlichen Dingen in unserem Leben.

Christus ist mein Leben

Wie anders hat es jedoch Paulus formuliert. Er sagt nicht: “Christus ist ein wichtiger Teil meines Lebens” oder “Christus ist die Nummer 1 in meinem Leben” sondern: “Christus ist mein Leben”.

Christus ist mein Leben (Philipper 1,21)

Wenn Christus mein Leben ist, dann kann ich dieses Leben nicht mehr in ein geistliches Leben mit und für Christus und eben den Rest aufspalten. Dann wird alles was ich tue zu einem Leben aus dem Glauben, aus der Beziehung mit Gott. Dann tue ich alles mit und durch Christus: Bibel lesen genauso wie Rasen mähen, beten genauso wie mich mit dem Freund oder dem Nachbarn unterhalten, die Gemeinde besuchen genauso wie zur Arbeit gehen oder in die Schule. Das ist wie in einer Ehe. Hier komme ich doch auch nicht auf den Gedanken zu sagen, dies tue ich als Verheirateter und das als Unverheirateter. Ich bin doch nicht nur zu Hause verheiratet sondern ebenso auf der Arbeit. Und ich werde mich dann dort hoffentlich auch entsprechend verhalten.

Auf der einen Seite entspannt diese Erkenntnis ungemein, da ich aus dem geistlichen Leistungsdruck entlassen werde. Ich muss nicht mehr versuchen Gott, der Gemeinde oder mir selbst zu beweisen, dass der Glaube an höchster Stelle steht. Auf der anderen Seite wertet sie die scheinbar ungeistlichen Aktivitäten auf und gibt diesen eine neue Qualität. Sie werden zu einem Teil in Gottes Reich.

Zum Weiterdenken

Wo habe ich bisher zwischen geistlichen Aktivitäten und dem Rest getrennt?

Was passiert, wenn ich nun alles mit und durch Christus tue?

Gibt es auch Dinge, die ich dann nicht mehr tun möchte?

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