Der Datenschutz bzw. die neue Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, ist zurzeit in aller Munde. Täglich trudeln eMails diverser Dienstleister ein, die darauf Bezug nehmen und ihre Maßnahmen zum Datenschutz nun verbessert haben oder zumindest besser erklären. Doch es trifft nicht nur die großen Unternehmen. Auch die kleinen und unbedeutenden Blogger müssen ihr Angebot entsprechend anpassen und erklären.
Datenschutz – ist das nötig?
Die letzten Tage und Wochen waren bei mir somit leider mehr von der technischen Überarbeitung meines Blogs bestimmt, als vom Verfassen neuer Inhalte. Auf der einen Seite stöhnt man als Betroffener über all die Maßnahmen, die man nun ergreifen muss, auf der anderen Seite ist man doch selbst froh, wenn mit seinen Daten verantwortlich umgegangen wird. Ganz ehrlich nervt es mich schon, wenn ich mich für etwas im Web interessiert habe und mir daraufhin auf allen weiteren Seiten dazu passende Werbeangebote gemacht werden.
Auch wenn immer wieder Leute sagen: “Das mit dem Datenschutz interessiert mich nicht. Ich habe doch nichts zu verbergen.”, so kann ich das nicht recht glauben. Keiner von uns möchte doch wirklich transparent sein. Und manchmal erschrickt auch einer, wenn ich ihm sage, was ich auf facebook über ihn erfahren habe. Dabei war diese Preisgabe aus seinem Leben doch gar nicht für mich bestimmt.
Gottes Datenschutzerklärung
Doch wie ist das eigentlich mit Gott und dem Datenschutz? Kann ich mich hier auch auf eine gewisse Privatsphäre berufen, in die er nicht reinschaut? Einer, der Gottes Datenschutzerklärung kennt, beschreibt es so:
Herr, du hast mein Herz geprüft und weißt alles über mich. Wenn ich sitze oder wenn ich aufstehe, du weißt es. Du kennst alle meine Gedanken. Wenn ich gehe oder wenn ich ausruhe, du siehst es und bist mit allem, was ich tue, vertraut. Und du, Herr, weißt, was ich sagen möchte, noch bevor ich es ausspreche. (Psalm 139,1-4)
Wenn ich bedenke, dass Gott alles, wirklich alles, also wirklich alles über mich weiß – nicht nur das, was ich von mir preisgeben will – nicht nur meine Schokoladenseite – und nicht nur, was ich tue sondern auch was ich denke – puh!
Gottes Datennutzung
Wenn man Daten sammelt, muss man offenlegen wozu man diese benutzt. Was macht also nun Gott mit diesen Daten? Werden diese aufbewahrt und wenn ja wie lange? Fallen diese Daten irgendwie auf mein Leben zurück, so wie die unfreiwilligen Werbeangebote?
Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf sitzt. Die Erde und der Himmel flohen vor seiner Gegenwart, aber sie fanden keinen Ort, um sich zu verbergen. Ich sah die Toten, die großen und die kleinen, vor Gottes Thron stehen. Und es wurden Bücher aufgeschlagen, darunter auch das Buch des Lebens. Und die Toten wurden nach dem gerichtet, was in den Büchern über sie geschrieben stand, nach dem, was sie getan hatten. (Offenbarung 20,11+12)
Gott benutzt all die Daten, um einmal über mein Leben zu richten. Davor rettet mich auch nicht der Tod. Und dann kommt wirklich alles auf den Tisch. Da zählt dann nicht der Maßstab dieser Welt, nicht die deutschen Gesetze und auch nicht, was alle anderen so getan haben und ob ich besser war als die anderen. Das zählt ja nicht mal vor einem deutschen Gericht. Nein, es zählt einzig und allein Gottes Gesetz und alles was auf den Tisch kommt ist mein Leben. Und jetzt mal ganz ehrlich, wer kann dann von sich behaupten, dass er diesem Gesetz Gottes entspricht? Wer ist der rundum gute Mensch, der nie gelogen, betrogen oder gestohlen hat? Wer hatte immer nur gute Gedanken über andere Menschen? Wer hat nie eine gute Tat versäumt, weil er gerade “etwas besseres zu tun” hatte? Wer hat Gott allein immer an die erste Stelle in seinem Leben gestellt?
Recht auf Vergessenwerden
Nach der DSGVO hat jeder ein Recht auf Vergessenwerden. Man kann bei einem Unternehmen, einem Verein oder einem Websitebetreiber die Löschung sämtlicher persönlicher Daten beantragen. Und diese Löschung muss dann auch vollständig erfolgen. Sogar in den Datensicherungen müssen die entsprechenden Daten gelöscht werden. Es darf keine Möglichkeit geben, die Daten wieder hervorzuholen. Wäre es nicht genial, wenn auch meine Daten bei Gott gelöscht werden könnten? Dann könnte ich beruhigt auf diesen Tag des Gerichtes zugehen, denn es gibt ja nichts, was man gegen mich hervorbringen kann. Und tatsächlich, diese Möglichkeit gibt es.
Alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat. (Römer 3,23+24)
Als Jesus am Kreuz starb, nahm er die Strafe für unsere Schuld auf sich. Dadurch kann meine Schuld vor Gott gelöscht werden. Das ist Gottes Geschenk an mich. Dieses Geschenk steht bereit, doch ich muss es auch annehmen. Es gibt keinen Automatismus, der pauschal alle Daten bei Gott löscht. Aber es besteht für jeden Menschen die Möglichkeit zu Gott zu kommen und diese Löschung zu beantragen. Das ist doch genial, oder?
Tolle Übertragung des Themas, danke. Liebe Grüße, Jojo